Wir hatten mal wieder Urlaub bei unseren guten Freunden in Forchheim im Hotel Roter Ochs in der Fränkischen Schweiz. Seit Jahren reden wir schon darüber einen Ausflug zum Walberla zu machen. Nun war es endlich soweit. Das Wetter war gut, die Sonne war da, es war einen schönen Herbsttag.
Wenn die Franken von ihrem Berg sprechen, so reden sie im Volksmund über das "Walberla", dem markanten Tafelberg östlich von Forchheim. Der richtige Name des Bergmassives ist aber "Ehrenbürg". Die "Ehrenbürg" besteht aus dem 532 m hohen Rodenstein und dem 512 m hohen Walberla, das von einer im 17. Jahrhundert gebauten Kapelle (erste Nennung einer holzerne Kapelle so um 1350) gekrönt wird.
Der etwa 1500 Meter lange und bis zu 300 Meter breite Berg ist in zwei Teile gegliedert. Es sieht aus wie ein Sattel. An der Nordseite gibt es das Walberla, an der Südseite den Rodenstein. Das Hochplateau ist etwa 36 Ha groß.
Das Walberla ist Naturschutzgebiet. Man darf also keine Blumen pflücken und beim Wandern sollte man auf den Pfaden bleiben, sollten da Orchideen wachsen. Es konnten bisher achtzehn Orchideenarten nachgewiesen werden, von denen heute nur noch fünfzehn Arten anzutreffen sind.
Schon vor dreitausend Jahren hatten keltische Bauern den Bergstock besiedelt. Sie befestigten die Hochfläche mit einem Wall und errichteten eine stadtähnliche Siedlung. Die keltische Walburga wurde im Mittelalter in ganz Europa verehrt weil sie die Frauen ermutigt hat. Ihr Bruder hatte in Heidenheim ein Kloster gegründet, was sie nach seinem Tod erbte und bis zu ihrem Tod geleitet hat. Sie war das seltene Beispiel einer Frau, die einem Männerkloster vorstand. Die Kapelle auf dem Walberla wurde schon 1350 erwähnt. Das Walberla verdankt seinen Namen also der Heiligen Walburga.
Es handelt sich hier natürlich nicht nur um die Geschichte der Ehrenburg oder dem Walberla, man wandert hier auch um die Natur und die Aussicht zu genießen. Weil es ein Naturschutzgebiet ist, darf man nur auf den Pfaden wandern. Aber es lohnt sich, weil es so viel zu sehen gibt. Erstens sieht man den Felsen vom Walberla. Im Herbst ist die Natur wunderschön und hat viele Farben, von Grün bis Rot, bis Goldgelb. Auch haben wir sehr, sehr viele Marienkäfer gesehen.
Obwohl die Sonne langsam verschwand, hatten wir doch eine schöne Aussicht vom Felsen runter ins Tal. Man sieht wirklich die viele Herbstfarben der Natur und nebelig war es auch ein wenig. Wir haben den Tag genossen und freuen uns schon aufs nächste Mal. Wir werden versuchen im Frühling wieder da zu sein und dann laufen wir den Rodenstein hoch.